Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie entwickelte sich aus der Psychoanalyse. Sie geht davon aus, dass sich hinter Krankheitssymptomen unbewusste seelische Probleme und Konflikte verbergen. Der Kinderpsychotherapeut unterstützt das Kind dabei, diese Konflikte und Probleme auszudrücken, zu verstehen und zu bewältigen. Dazu hält er für seine kleinen Patienten ein Angebot an Spiel- bzw. Gestaltungsmaterialien bereit. Im freien Spiel haben Kinder die Möglichkeit, ihr Erleben auszudrücken, auch wenn sie dafür keine Worte finden können. Um diesen Prozess zu unterstützen, spielt der Therapeut auch selbst mit, wenn das hilfreich ist. Mit der Möglichkeit, auf der Grundlage einer vertrauensvollen Beziehung zum Therapeuten Sorgen und Wünsche auszudrücken und sich und die innere Welt besser verstehen zu können, kommt es meist zu einer deutlichen Verbesserung.
Jugendliche befinden sich in einer Lebensphase, in der sie sich schnell verändern und mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert sind. Besonders die langsame Ablösung von den Eltern und die Notwendigkeit, zunehmend eigenverantwortlich den eigenen Lebensweg gestalten zu müssen, kann zu Problemen oder auch zu Überforderung führen. Hier kann der Psychotherapeut hilfreich sein: Er unterstützt den Jugendlichen dabei, seine Probleme und Konflikte auszudrücken, sie zu verstehen und zu bewältigen. Dies geschieht – je nach Alter des Jugendlichen – im therapeutischen Spiel oder auch im direkten Gespräch.
Da Kinder und Jugendliche Teil eines Familiensystems und darin eingebunden sind, sind die begleitenden Gespräche mit den Eltern oder auch anderen Bezugspersonen ein wichtiger Bestandteil der Kindertherapie. Manchmal brauchen Eltern auch Unterstützung dabei, wie sie mit den Problemen ihres Kindes umgehen und es unterstützen können. Je jünger das Kind ist, desto wichtiger ist auch die Mitarbeit der Eltern für einen Therapieerfolg.
Ängste, Depressionen, seelischer Rückzug
Unruhe und Aufmerksamkeitsstörungen
Auffallend aggressives Verhalten
Kontakt- und Beziehungsstörungen
Konzentrations-, Lern- und Arbeitsstörungen
Schulverweigerung
Einnässen oder Einkoten
Essstörungen wie Magersucht, Bulimie, Adipositas
Somatische Symptome ohne medizinischen Befund
Einschlaf- und Durchschlafstörungen, Albträume
Anpassungsstörungen (z.B. bei Trennung, Umzug, Verlust)
Selbstverletzendes Verhalten, z.B. Ritzen
Traumafolgestörungen
Und nicht alles wächst sich aus: Wenn ein Kind oder Jugendlicher anhaltend unter seelischen Problemen leidet, Ängste, Rückzug, oder aggressives Verhalten zunehmen und diese Symptome und Auffälligkeiten sich in einer Weise verstärken, dass Eltern, Lehrer und Erzieher nicht mehr weiter wissen, dann ist es gut, sich an jemand wenden zu können, der professionelle Hilfe anbietet.